5 Gründe, die Seychellen zu lieben – oder sie nicht zu mögen
Typisch Seychellen?
„Die Seychellen sind ganz anders als ich dachte.“ Das hat Marion von KrautTrotter Safaris bei ihrer ersten Seychellenreise vor 15 Jahren festgestellt. Sofort schockverliebt in den Archipel hat sie seitdem mehrfach verschiedene Inseln der Seychellen besucht. Warum aber manchmal Erwartungshaltung und Wirklichkeit weit auseinander liegen und manche Touristen von den Seychellen enttäuscht sind, das beleuchtet die Seychellen-Expertin hier genauer:
1. Grund: Mutterseelenallein am Traumstrand der Seychellen
Kaum zu glauben, aber viele der zahlreichen, wunderschönen Strände sind fast menschenleer. Das liegt zum einen an der recht überschaubaren Anzahl von 342.000 Touristen im Jahr 2023 (im Vergleich dazu Mauritius: 1,3 Mio., Malediven: 1,9 Mio.). Zum anderen an der wenig entwickelten Infrastruktur und den fehlenden Zufahrtsmöglichkeiten. Man hat dann oft nur die Wahl, sich seinem Traumstrand vom Meer aus per Boot zu nähern oder eine schweißtreibende Wanderung auf sich zu nehmen. Endlich angekommen, findet man (zum Glück) weder Strandliegen noch Sonnenschirme, Schattenplätze, Toiletten oder geschweige denn eine Bar vor. Aufgrund der starken Strömung ist das Baden im Meer außerdem vielerorts lebensgefährlich. Also ein Traum für Fotografen und ein Alptraum für Familien.
2. Grund: 5 Sterne im Nirgendwo der Seychellen
Die Chalets der einsamen Lodges liegen oft verteilt am Berghang mit wundervollem Blick auf die schönen Strände der Hauptinseln. Denn ja, auf den Seychellen gibt es Granitberge, der höchste misst sogar stolze 905 Meter. Zu Fuß kommt man vom Hotel häufig nirgendwo hin. Der Gast stellt fest, dass es hier weder Animation noch Musikbeschallung gibt und Zerstreuung in Disco oder Nachtclub kann er oder sie sich auch abschminken. Als Tourist genießt man daher entweder die exklusive Einsamkeit oder man langweilt sich zu Tode. Günstige und authentische Alternativen mitten im Leben sind Gästehäuser und Apartments, die von Einheimischen geführt werden. Dort kann man sich selbst versorgen oder zusätzlich von der Mutter des Hauses bekochen lassen. Das kreolische Abendessen gemeinsam mit der Familie ist immer ein Highlight.
3. Grund: Üppig grüner „Regen“-Wald der Seychellen
Rund 73 % (!) der Inselfläche der Seychellen ist mit Wald bedeckt. In diesen bergigen Nebelwäldern verfangen sich die Wolken und regnen sich täglich ab. Eine üppig grüne Natur mit einzigartiger Tier- und Pflanzenwelt konnte sich so entwickeln. Seltene endemische Vogelarten und Riesenschildkröten kann man auf Wanderungen entdecken, ein wahres Paradies für aktive Touristen. Was aber machen die armen Flitterwöchner, die die Regenzeit (während unseres Winters) nicht auf dem Schirm hatten? Spätestens wenn sie feststellen, dass sie gar nicht im Meer schwimmen können, ist die Enttäuschung groß. Denn wohnt man auf der falschen Inselseite, treiben die Passatwinde einen dicken Seegrasteppich an den Strand. Wer es sportlich nimmt, der kann dann immer noch im warmen Regen barfuß tanzen (herrlich). Tipp: Lass dich zu Inselwahl und Reisezeit von KrautTrotter Safaris beraten.
4. Grund: Die Küche der Seychellen
Die würzige kreolische Küche der Seychellen ist stark von Fisch und Meeresfrüchten geprägt. Sie stellt eine exotische Mischung afrikanischer, indisch-asiatischer und europäischer Einflüsse dar. Neben dem berühmt-berüchtigten Flughund-Curry ist das spartanische kontinentale Frühstück der größte Aufreger für (deutsche) Touristen. Man bekommt 2 kleine Scheiben Toastbrot, Marmelade und exotische Früchte wie Papaya und Mango. Dazu eine Eierspeise nach Wahl sowie Kaffee oder Tee. Das war’s dann aber auch. Dies sorgt bei uninformierten Urlaubern immer wieder für lange Gesichter. Der Grund ist ganz einfach: Die Seselwa (Einwohner der Seychellen) essen aufgrund ihrer französischen Tradition weder Wurst noch Käse zum Frühstück. Wer auch im Urlaub wie daheim essen will, der deckt sich im Supermarkt mit (teuren!) importierten Produkten ein.
5. Grund: „Laissez-faire“ auf den Seychellen
Womit wir beim letzten Punkt wären, der dem angespannten Urlauber während der ersten Urlaubstage ab und zu den Kamm schwellen läßt. Den Seselwa ist eine Dienstleistungs-Mentalität wie in Asien oder im Orient fremd. Statt dessen gilt allenthalben der afrikanische Spruch: „Ihr (Europäer) habt die Uhren, wir haben die Zeit.“ Alles geht hier langsamer und eher bedächtig vonstatten. Mit ungeübtem und verpeiltem Personal ist jederzeit zu rechnen. Man sieht keine Einheimischen herumhetzen, sondern geduldig auf den Bus warten. Jeder reiht sich ohne zu murren in die lange Schlange am Bankschalter ein. Tag für Tag taucht man als Tourist tiefer ein in den Inselrhythmus der Seychellen. Und plötzlich ist man ganz im Flow und macht sich die kreolische Entspanntheit zu eigen. Dieses Urlaubsgefühl ist einmalig schön und unbezahlbar.
Marion Balczun-Kocer wagte nach über 30 Jahren den Berufsausstieg als Apothekerin. Sie gründete im Februar 2024 KrautTrotter Safaris als Spezialagentur für Afrikareisen. Hier vereint sie Reiseleidenschaft, Afrika-Expertise und Ihre langjährige Erfahrung im Kunden-Management.
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